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Mar 12, 2023

Vogelgrippe A(H3N8)

Am 27. März 2023 informierte die Nationale Gesundheitskommission der Volksrepublik China die WHO über einen bestätigten Fall einer menschlichen Infektion mit dem Vogelgrippevirus A(H3N8). Dies ist der dritte gemeldete Fall einer menschlichen Infektion mit dem Vogelgrippevirus A(H3N8); Alle drei Fälle wurden aus China gemeldet.

Es wurden epidemiologische Untersuchungen und eine enge Kontaktverfolgung durchgeführt. Bei engen Kontaktpersonen der infizierten Person wurden keine weiteren Fälle festgestellt.

Basierend auf den verfügbaren Informationen scheint es, dass dieses Virus nicht leicht von Mensch zu Mensch übertragen werden kann, und daher wird das Risiko einer Ausbreitung unter Menschen auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene als gering eingeschätzt. Aufgrund der sich ständig weiterentwickelnden Natur von Influenzaviren betont die WHO jedoch die Bedeutung einer globalen Überwachung zur Erkennung virologischer, epidemiologischer und klinischer Veränderungen im Zusammenhang mit zirkulierenden Influenzaviren, die sich auf die Gesundheit von Menschen (oder Tieren) auswirken können.

Am 27. März 2023 informierte die Nationale Gesundheitskommission der Volksrepublik China die WHO über einen bestätigten Fall einer menschlichen Infektion mit dem Vogelgrippevirus A(H3N8). Bei der Patientin handelte es sich um eine 56-jährige Frau aus der Provinz Guangdong, deren Krankheit am 22. Februar 2023 ausbrach. Sie wurde am 3. März 2023 wegen einer schweren Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert und verstarb anschließend am 16. März 2023.

Der Fall wurde durch das Überwachungssystem für schwere akute Atemwegsinfektionen (SARI) entdeckt. Der Patient hatte mehrere Grunderkrankungen. Vor dem Ausbruch der Krankheit hatte sie Kontakt mit lebendem Geflügel und war in der Nähe ihres Hauses von Wildvögeln heimgesucht. Zum Zeitpunkt der Meldung entwickelten keine engen Kontaktpersonen des Falles eine Infektion oder Krankheitssymptome.

Umweltproben wurden am Wohnort des Patienten und auf dem Markt, auf dem sich der Patient vor Ausbruch der Krankheit aufgehalten hatte, gesammelt. Die Testergebnisse zeigten, dass die auf dem Nassmarkt gesammelten Proben positiv auf Influenza A(H3) waren.

Zoonosische Influenza-Infektionen beim Menschen können asymptomatisch verlaufen oder Krankheiten verursachen. Abhängig von Faktoren, die mit dem spezifischen Virus und dem infizierten Wirt zusammenhängen, kann die Krankheit von einer Bindehautentzündung oder leichten grippeähnlichen Symptomen bis hin zu einer schweren akuten Atemwegserkrankung oder sogar zum Tod reichen. Es wurde über gastrointestinale oder neurologische Symptome berichtet, diese sind jedoch selten.

Infektionsfälle beim Menschen mit Vogelgrippeviren sind in der Regel das Ergebnis direkter oder indirekter Exposition gegenüber infiziertem lebendem oder totem Geflügel oder kontaminierter Umgebung.

Die chinesische Regierung hat die folgenden Überwachungs-, Präventions- und Kontrollmaßnahmen ergriffen:

Aviäre Influenza-A(H3N8)-Viren werden weltweit häufig bei Tieren nachgewiesen. Influenza-A(H3N8)-Viren gehören zu den am häufigsten vorkommenden Subtypen bei Vögeln und verursachen weder bei Hausgeflügel noch bei Wildvögeln Anzeichen einer Erkrankung. Über eine artübergreifende Übertragung des Vogelgrippevirus A(H3N8) wurde bei verschiedenen Säugetierarten berichtet, darunter auch bei Hunden und Pferden.

Dies ist die dritte gemeldete Infektion eines Menschen mit A(H3N8) aus China. Zwei frühere Fälle wurden im April und Mai 2022 gemeldet. Einer der früheren Fälle entwickelte eine kritische Erkrankung, während der andere eine leichte Erkrankung aufwies. In beiden Fällen wurde die Infektion wahrscheinlich durch direkten oder indirekten Kontakt mit infiziertem Geflügel erworben. Bisher wurden keine weiteren Fälle im Zusammenhang mit diesem Fall oder den vorherigen Fällen gemeldet. Berichten von Gesundheitsbehörden zufolge deutet die vorläufige epidemiologische Untersuchung dieses Ereignisses darauf hin, dass der Kontakt mit einem Markt für lebendes Geflügel die Ursache der Infektion gewesen sein könnte. Es ist jedoch immer noch unklar, was die genaue Quelle dieser Infektion ist und wie dieses Virus mit anderen bei Tieren zirkulierenden Aviären Influenza-A(H3N8)-Viren zusammenhängt. Um das aktuelle Risiko für die öffentliche Gesundheit besser zu verstehen, sind mehr Informationen aus Untersuchungen an Menschen und Tieren erforderlich.

Die Übertragung aviärer Influenzaviren von Vögeln auf Menschen erfolgt in der Regel sporadisch und geschieht in einem bestimmten Kontext: Die meisten bisher gemeldeten menschlichen Infektionen mit aviären Influenzaviren waren auf den Kontakt mit infiziertem Geflügel oder kontaminierten Umgebungen zurückzuführen. Da in Geflügelbeständen weiterhin Vogelgrippeviren nachgewiesen werden, ist in Zukunft mit weiteren sporadischen Fällen beim Menschen zu rechnen.

Die verfügbaren epidemiologischen und virologischen Informationen deuten darauf hin, dass Viren der Vogelgrippe A(H3N8) nicht über die Fähigkeit zur dauerhaften Übertragung zwischen Menschen verfügen. Daher ist die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung von Mensch zu Mensch nach derzeitiger Einschätzung gering. Aufgrund der sich ständig weiterentwickelnden Natur von Influenzaviren betont die WHO jedoch weiterhin die Bedeutung einer globalen Überwachung zur Erkennung virologischer, epidemiologischer und klinischer Veränderungen im Zusammenhang mit zirkulierenden Influenzaviren, die sich auf die Gesundheit von Menschen (oder Tieren) auswirken können.

Um das Infektionsrisiko zu minimieren, sollten die Länder das öffentliche Bewusstsein dafür schärfen, wie wichtig es ist, den Kontakt mit Hochrisikoumgebungen wie Märkten/Farmen für lebende Tiere, lebendem Geflügel oder Oberflächen, die durch Geflügel- oder Vogelkot kontaminiert sein können, zu vermeiden. Es wird empfohlen, eine gute Händehygiene aufrechtzuerhalten, indem man sich häufig die Hände wäscht oder Händedesinfektionsmittel auf Alkoholbasis verwendet und in einer riskanten Umgebung einen Atemschutz trägt.

Angesichts des beobachteten Ausmaßes und der Häufigkeit von Vogelgrippefällen bei Wildvögeln und einigen Wildsäugetieren sollte die Öffentlichkeit den Kontakt mit Tieren vermeiden, die aus unbekannter Ursache krank oder tot sind, und den Vorfall den Behörden melden.

Reisende in Länder mit bekannten Ausbrüchen der Tiergrippe sollten Bauernhöfe, den Kontakt mit Tieren auf Lebendtiermärkten, das Betreten von Bereichen, in denen Tiere geschlachtet werden könnten, sowie den Kontakt mit Oberflächen meiden, die mit Tierkot oder anderen Körperflüssigkeiten kontaminiert zu sein scheinen. Reisende sollten außerdem häufig ihre Hände mit Wasser und Seife waschen und gute Lebensmittelsicherheits- und Lebensmittelhygienepraktiken befolgen.

Die WHO rät aufgrund der derzeit verfügbaren Informationen von der Anwendung von Reise- oder Handelsbeschränkungen ab.

Influenzaviren entwickeln sich ständig weiter und es kommt zu großen Ausbrüchen in Tierpopulationen. Deshalb betont die WHO die Bedeutung einer globalen Überwachung, um alle Veränderungen in der Virologie, Epidemiologie und klinischen Muster im Zusammenhang mit neu auftretenden oder zirkulierenden Influenzaviren zu erkennen, die eine Gefahr für den Menschen darstellen können oder Tiergesundheit. Die Zusammenarbeit zwischen den Bereichen Tier- und Humangesundheit ist unerlässlich. Da das Ausmaß der Verbreitung von Influenzaviren bei Tieren unklar ist, sollten die epidemiologische und virologische Überwachung sowie die Nachverfolgung von Verdachtsfällen beim Menschen systematisch fortgesetzt werden. Der rechtzeitige Informationsaustausch ist für die Risikobewertung von entscheidender Bedeutung.

Die Vielfalt der zoonotischen Influenzaviren, die zu Infektionen beim Menschen geführt haben, ist besorgniserregend und erfordert eine verstärkte Überwachung sowohl der Tier- als auch der Menschenpopulation sowie eine umfassende Untersuchung jeder zoonotischen Infektion und die Planung von Pandemien. Um eine Virusmutation zu verhindern, die die Übertragung von Mensch zu Mensch erleichtern könnte, wurde Geflügelarbeitern eine Impfung gegen die saisonale Grippe empfohlen.

Wenn eine Infektion des Menschen mit einem neuartigen Influenzavirus mit pandemischem Potenzial, wie z. B. der Vogelgrippe, bestätigt oder vermutet wird, sollte die Kontaktverfolgung bereits vor Erhalt bestätigender Laborergebnisse unverzüglich eingeleitet werden. Es sollte eine gründliche epidemiologische Untersuchung durchgeführt werden, einschließlich einer Anamnese von Reisen und Kontakt mit Tieren. Die Untersuchung sollte auch die frühzeitige Identifizierung ungewöhnlicher Häufungen von Atemwegserkrankungen umfassen, die auf eine Übertragung des neuartigen Virus von Mensch zu Mensch hinweisen könnten. Klinische Proben, die zum Zeitpunkt und am Ort des Auftretens des Falles gesammelt wurden, sollten getestet und dann zur weiteren Charakterisierung an ein WHO-Kooperationszentrum gesendet werden.

Eine genaue Analyse der epidemiologischen Situation, eine weitere Charakterisierung der neuesten bei Menschen und Geflügel vorkommenden Viren sowie serologische Untersuchungen sind entscheidend für die Risikobewertung und die rechtzeitige Anpassung von Risikomanagementmaßnahmen.

Gemäß den Internationalen Gesundheitsvorschriften (IHR 2005) sind die Vertragsstaaten verpflichtet, die WHO unverzüglich über jeden im Labor bestätigten Fall einer menschlichen Infektion durch einen neuen Subtyp des Influenzavirus zu informieren. Die Untersuchung, der Austausch von Viren sowie die genetische und antigenische Charakterisierung jeder menschlichen Infektion sind von wesentlicher Bedeutung.

Dieses Ereignis ändert nichts an den aktuellen Empfehlungen der WHO für öffentliche Gesundheitsmaßnahmen und die Überwachung der Grippe.

Zitierfähige Referenz: Weltgesundheitsorganisation (11. April 2023). Nachrichten über Krankheitsausbrüche; Vogelgrippe A (H3N8) – China. Verfügbar unter https://www.who.int/emergencies/disease-outbreak-news/item/2023-DON456

Situation auf einen Blick Beschreibung der Situation Epidemiologie der Krankheit Zitierbare Referenz:
AKTIE